Wir haben uns in den letzten beiden SWM-Ausgaben mit dem Schicksal des südkoreanischen Präsidenten Roh beschäftigt. Mitte Mai hat nun das Verfassungsgericht die von der Opposition im Parlament durchgesetzte Amtsenthebung für ungültig erklärt, da das Fehlverhalten des Staatschefs zu wenig schwerwiegend gewesen sei. Der Präsident kehrte gleich darauf nach zweimonatigem Zwangsurlaub an seinen Amtssitz zurück.
Wie schon berichtet, hatte die dem Präsidenten nahe stehende Uri-Partei bei den Wahlen Mitte April einen Erdrutschsieg errungen; Roh kehrt also deutlich gestärkt in sein Amt zurück. Mit dieser neuen Konstellation wird nun eine stärkere sozial ausgerichtete, linksliberale Politik erwartet.